Strategische Zukunftsplanung und damit zugleich die Sicherung von Standorten und Beschäftigung wird für Unternehmen und damit auch für Betriebsräte in der Transformation der Automotivebranche zunehmend anspruchsvoller: War sie früher bereits dann erfolgreich, wenn Betriebe aus der Beobachtung von Märkten und Wettbewerbern ihre Stärken und Schwächen erkannten und ihre Angebote und Prozesse entsprechend modernisierten, geht es heute um viel mehr. Notwendig wird die Entwicklung neuer tragfähiger Geschäftsmodelle, d.h. die Fähigkeit, sich als Unternehmen von Zeit zu Zeit neu zu erfinden und neue Wege zu gehen. Da dies nicht ohne die Akzeptanz, das Wissen und die Erfahrungen der Belegschaften erfolgreich gelingen kann, sind Betriebsräte gefragt, sich bereits bei der Entwicklung neuer Perspektiven aktiv einzubringen. Ohne eine fundierte strategische Planung im Unternehmen, werden Betriebsräte kaum in der Lage sein, die Beschäftigten vor unsicherer Beschäftigung, materiellen Verlusten und wachsender Arbeitsintensität zu schützen. Zudem müssen sie frühzeitig dafür sorgen, dass die Personalentwicklung gleichermaßen auf die neuen Geschäftsmodelle ausgerichtet wird.

Silke Nötzel, sie arbeitet in der Stabsstelle „Mobilität und Fahrzeugbau“ beim Vorstand der IG Metall, hat uns ein ganzheitliches Modell zur strukturierten Entwicklung neuer Geschäftsmodelle unter Beteiligung von Betriebsrat und Beschäftigten vorgestellt. Es wurde an der Universität St. Gallen entwickelt und bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt.