Cloudlösung für die Montage - Kooperationsprojekt mit Traditionsunternehmen Achenbach Buschhütten

Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG ist ein unabhängiges, eigentümergeführtes Familienunternehmen, das auf eine über 570-jährige Geschichte in der Industrieregion Südwestfalen zurückblickt. 480 Beschäftigte arbeiten am Standort in Kreuztal, Buschhütten. Die Firma ist Spezialist für Walz- und Folienschneidtechnik zur Herstellung von Aluminium-Flachwalzprodukten auf höchstem Qualitätsniveau. Bekannt ist das Unternehmen für einen engen Austausch mit den Kunden und einem sich stetig weiterentwickelndes Produkt- und Prozess-Knowhow. Das Produktspektrum reicht von schlüsselfertigen Gesamtanlagen über Anlagenverbunde oder Einzelmaschinen bis hin zu ausgewählten Technologiekomponenten. IG Metall und sustain Consult führen im Rahmen des ATLAS-Projekts Hand in Hand mit Betriebsrat und Geschäftsführung eine Transformationswerkstatt durch. Ziel ist die Digitalisierung der Montage.

Vertrauensvolles Miteinander.

Achenbach hat bereits in der Vergangenheit mit der IG Metall sowie der im Unterauftrag tätigen Beratungsgesellschaft sustain consult erfolgreich zusammengearbeitet. Veränderungsprozesse sind – gerade bei vielfältigen Transformationsherausforderungen – immer dann erfolgreich, wenn sie gemeinsam von allen Beteiligten getragen werden und die einzelnen Veränderungsschritte partnerschaftlich entwickelt werden. Zuvor wurde zusammen mit dem Unternehmen unter anderem ein „Werkzeugkoffer der Beteiligung“ entwickelt, der Eingang in ein Projektmanagementtool gefunden hat.

Nach Besuch des ATLAS Automotive Summits ist die Entscheidung schnell gefallen. Thema der Transformationswerkstatt bei Achenbach wird die Digitalisierung in der Montage. Ein cloudbasiertes, unternehmenseigenes Servicetool „Optilink“, das bereits bei Kunden eingesetzt wird, soll nun genau dafür angepasst werden.

In dieser Transformationswerkstatt arbeiten wir bewusst „on the shopfloor“, um die konkreten Abläufe möglichst detailgenau mit Beschäftigten, Betriebsrat und Führungskräften zu erfassen. So können die Anforderungen an die Weiterentwicklung der digitalen Unterstützungssysteme und der dafür erforderlichen Hardware zielgenau formuliert werden.

Chancen durch Weiterentwicklung.

Neue Kunden, neue Märkte, mehr Aufträge, häufig auch mehr Zeitdruck – dafür benötigt ein Unternehmen reibungslose Prozesse in der Montage komplexer Anlagen. Was liegt also näher, als eine bereits vorhandene unternehmenseigene Software entlang der Bedarfe in der Montage so weiterzuentwickeln, dass Beschäftigte ihre Arbeitsprozesse ohne lange Such-, Orientierungs- und Wartezeiten durchführen können? Ein geeignetes Schnittstellenmanagement vorhandener Systeme und eine geeignete Hardwareausstattung an den Arbeitsplätzen in der Montage. In der ATLAS Transformationswerkstatt orientieren sich die Projektpartner an den Bedarfen der Mitarbeiter:innen in der Montage: die konkreten Anforderungen im Bereich der Endmontage werden gemeinsam mit den Beschäftigten und in Kooperation mit der IT-Abteilung sowie dem Geschäftsbereich „Digital Solutions“ weiterzuentwickeln.

Unsere Vision heißt Grean.Lean.Digital.: So wie wir nachhaltige und schlanke Prozesse für die Produktion unserer Kunden ermöglichen, wollen wir auch intern mit unserer Plattform OPTILINK arbeiten – zukunftsweisend und erfolgreich. Gemeinsam ist der Wandel gestalltbar – daher ein großes Dankeschön alle Projektteilnehmer.

ATLAS war ein wertvoller Katalysator für einen wichtigen Veränderungsprozess, der sonst nicht in dieser Geschwindigkeit stattgefunden hätte.

Walzen und Automotive?

Achenbach hat in der langen Firmengeschichte schon viele Veränderungsprozesse durchlaufen. Also ist das Motto „Wandel als Chance“, das heißt ein stetiger Transformations- und Weiterentwicklungsprozess, Teil des Geschäftsmodells. Wie passt das Unternehmen nun in die von ATLAS adressierte Transformation in der Automotiveindustrie? Zulieferindustrie, nicht nur, in Südwestfalen muss in Wertschöpfungsketten gedacht werden. Denn die sind angewiesen auf funktionierende regionale Lieferketten und die Voraussetzung für zukunftsfähige neue Produkte sind daraufhin konstruierte Anlagen und Maschinen – und hier sind wir wieder bei Achenbach.

Das Unternehmen hat mit dem Ausbau der Elektromobilität völlig neue Kunden gewonnen: Die sehr spezialisierten Folienwalzanlagen sind in der Lage, hauchdünne Folien für Batteriezellen herzustellen. Damit hat sich das Unternehmen neue, internationale Absatzfelder erschlossen und die Auftragslage ist gut. Schnelligkeit und Flexibilität in der Produktion und Endmontage, gestützt durch digitale Tools gehören zum Arbeitsalltag.

So geht's weiter.

Hier gilt wie bei jeder guten Prozessgestaltung: Der Weg ist wesentlicher Teil des Ziels und wir berichten hier über „Work in Progress”. Aber so viel ist sicher: Worüber andere nachdenken, wird hier umgesetzt. Beteiligung wird ernst genommen, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen, enge Abstimmung zwischen Produktion und Software-Entwicklern und den Führungskräften aus der Montage ist ein Garant für eine im Sinne der Verbesserung der Arbeitsabläufe für die Beschäftigten erfolgreiche Weiterentwicklung der Software.  Und selbstverständlich profitiert davon gleichzeitig das Unternehmen. Erfolgen Montageschritte möglichst reibungslos, spart dies Zeit und erhöht die Liefertreue. Die nächsten Schritte: Erprobung der neu beschafften Hardware-Ausstattung und der ersten Anpassungen der Software in Pilotbereichen der Montage. Auswertung der Erfahrungen und anschließende Nachjustierung.

Die Zusammenarbeit in der Transformationswerkstatt im Rahmen des ATLAS Projekt war in meinen Augen ein absoluter Gewinn. Hier hat sich wieder gezeigt, dass Beteiligung kein Hemmschuh ist, sondern vielmehr Potentiale hebt. Gemeinsam wurden Lösungen erarbeitet, die weit über das Erwartete hinaus gingen und die Akzeptanz bei allen Beteiligten schaffte. Diese Transformationswerkstatt hat mir wieder gezeigt: Zukunft kann nicht hinter verschlossenen Türen verhandelt werden, sondern braucht eine breite Beteiligung, wenn die Lösungen nachhaltig, gewinnbringend und akzeptiert sein soll.

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