Agil arbeiten, denn nichts ist beständiger als der Wandel

Die Bedeutung agiler Methoden im Projektmanagement steigt seit vielen Jahren. Im IT-Bereich ist bereits eine Mehrheit der Unternehmen auf das agile Projektmanagement umgestiegen. Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe dagegen tun sich schwerer damit, das klassische Projektmanagement hinter sich zu lassen. Dabei zeigen zahlreiche Studien, dass agile Projekte erfolgreicher sind. Die Vorteile der (gar nicht mehr so neuen) Arbeitsweise macht die Digital Hub Management GmbH (DHM), Partner im Projekt ATLAS, mit ihrem „Superfly“-Workshop erlebbar, der unter anderem beim letztjährigen DigiDay der SIHK zu Hagen durchgeführt wurde.

Im klassischen Projektmanagement wird das Ziel eines Projekts – dazu gehört insbesondere auch ein Produkt, das entwickelt soll – einmal festgelegt, es wird ein Plan gemacht, die Arbeit in verschiedene Phasen unterteilt. Alle Mitarbeitenden wissen zu jeder Zeit, was sie tun und liefern müssen. Der Haken daran: Die Anforderungen an Produkte ändern sich inzwischen schneller als noch vor 20, vor zehn oder selbst vor fünf Jahren. Auch in der Automobilbranche sind die Modell- und Entwicklungszeiten zuletzt immer kürzer geworden. Ein wesentlicher Grund dafür sind sich verändernde Kundenbedürfnisse. Aber auch Rahmenbedingungen wie die Digitalisierung, der demographische und der Klimawandel oder weltweite Krisensituationen führen dazu, dass Unternehmen heute schneller werden müssen.

Deshalb werden neue Ideen und Produkte immer häufiger „agil“ umgesetzt. Das Prinzip ist nicht neu: Seit den 1990er-Jahren wird es in der Softwareentwicklung angewendet. Entwicklungszeiten waren oft so lang und Prozesse so schwerfällig, dass eine neue Art des Arbeitens her musste: schneller, flexibler, anpassungsfähiger – mit einem Wort: agiler. „Agilität ist ein Konzept, das in vielen Bereichen des modernen Lebens Anwendung findet. Dabei geht es um Anpassungsfähigkeit und darum, flexibel zu handeln, um optimale Ergebnisse zu erzielen“, sagt Charlotte Edzard von der Digital Hub Management GmbH, einem der Partner des Forschungsprojekts ATLAS. Als Innovationscoach des Digital Hub Logistics bietet sie Workshops an, in denen die Vorteile und Gründe für agiles Arbeiten praktisch und spielerisch zugleich vermittelt werden.

Der Weg ist das Ziel.

Agiles Arbeiten heißt allerdings nicht, dass die Teams in einem luftleeren Raum oder in den Tag hinein arbeiten. Im Gegenteil: „Voraussetzung für agiles Arbeiten ist ein Team, das eine gemeinsame Zielvision besitzt. Zur Erreichung des Ziels müssen gemeinsame Werte und ein zeitlicher Rahmen definiert werden. Außerdem muss sich das Team immer auf eine Vorgehensweise, eine Taktik einigen“, sagt Charlotte Edzard. Der wesentliche Unterschied zum klassischen Projektmanagement liegt darin, dass die Mitarbeitenden schrittweise vorgehen und dabei stetig reflektieren und lernen – was die Effizienz der Entwicklung steigert und Raum für kreative Lösungsansätze schafft. Fehler, Risiken und Änderungen können frühzeitig eingeschätzt und angegangen werden.

Ein solches Vorgehen ermöglicht schnellere Erfolge. Der Blick richtet sich dabei stets auf die Kunden: Die Entwicklung des Produkts wird an ihren Anforderungen ausgerichtet.

Agiles Arbeiten lässt sich lernen.

Das zeigt sich auch in den „Superfly“-Workshops der DHM. Das Konzept ist ungewöhnlich: Die Teilnehmenden schlüpfen dabei in die Rolle von Produktentwickler:innen in einer Papierfliegerfabrik. In mehrere Teams aufgeteilt, müssen sie den optimalen Papierflieger bzw. möglichst viele Flieger in kürzester Zeit bauen. Dafür drehen sie mehrere Runden und machen an deren Ende jeweils Verbesserungen oder Verschlechterungen sichtbar. Innovationscoach Charlotte Edzard: „Im Fokus steht die Reflektion der Erfolgsfaktoren des agilen Arbeitens: Welche Herangehensweise hat sich bewährt? Was muss bei der Papierflieger-Entwicklung beachtet werden? Wann und warum ist der Einsatz von agilen Methoden in der Produktentwicklung sinnvoll?“

 Manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter Inhaber:innen von Unternehmen, Geschäftsführer:innen, Führungs- und Fachkräfte – sind zu Beginn des Workshops skeptisch. Das betrifft sowohl das Prinzip des agilen Arbeitens als auch die konkrete Aufgabe. Doch die Bedenken zerstreuen sich schnell und zwar immer dann, wenn nach den ersten Runden immer bessere Papierflieger in immer größeren Stückzahlen entstehen. „Die Strategien der Teams sind durchaus unterschiedlich“, beobachtet Charlotte Edzard. „Doch jedes Team macht von Runde zu Runde deutliche Fortschritte bei der Entwicklung: Der Effekt des agilen Arbeitens ist ganz eindeutig!“ Während in der ersten Runde oft noch eine bescheidene Anzahl an Papierfliegern zusammenkommt, kann es schon drei, vier Runden später die zehnfache Anzahl sein. Transparenz und Kommunikation machen es möglich! Charlotte Edzard: „Kein Wunder, dass die meisten Teilnehmenden schon in unserer Abschlussrunde überlegen, wie sie ihre Erkenntnisse aus dem Workshop auf ihr Team oder ihre Belegschaft übertragen können …“

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