Zu Gast bei der Strukturkonferenz “Standort stärken – Aufbruch wagen”

Am Freitag, 20. Januar 2023 fand in Kreuztal die Strukturkonferenz „Standort stärken – Aufbruch wagen“ der IG Metall Geschäftsstellen Olpe und Siegen, des DGB Südwestfalen, den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein und Olpe, der IHK Siegen, der Kreishandwerkerschaft Westfalen Süd und ver.di Südwestfalen statt. Mit ihrem vernetzenden Schwerpunkt und der Bündelung verschiedener regionaler Akteur:innen thematisierte die Veranstaltung zahlreiche Herausforderungen bzgl. der bevorstehenden Transformation der Automobilindustrie in Südwestfalen. Rund 260 Betriebsrät:innen, Geschäftsführer:innen von örtlich ansässigen Betrieben wie auch Vertreter:innen aus Industrie, Dienstleistung und Handwerk waren sich einig: Ein „Weiter so“ ist in keiner Form akzeptabel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gabi Schilling (Projektleiterin bei der IG Metall NRW für das Projekt „ATLAS“) und von Tanja Nackmayr (stellvertretende Hauptgeschäftsführerin bei unternehmer.nrw).

Im Fokus der Veranstaltung standen die aktuellen strukturellen Probleme in der Region, unter anderem die marode Verkehrsinfrastruktur, der bereits spürbare Fachkräftemangel, die noch zu schleppende Nutzung der Digitalisierung, die Herausforderungen der Energiewende und die mangelnde Planungssicherheit sowie nicht hinnehmbare Verzögerungen bei der Vergabe von Aufträgen zur Verbesserung der Infrastruktur. Ohne hierfür rasche und zielführende Lösungen zu finden, sind die umfangreichen Transformationsherausforderungen nicht zu bewältigen.

Ein großer Handlungsbedarf besteht beispielweise bei dem Thema „Verkehr und Transport“: In einer Abfrage des Publikums zu Beginn der Veranstaltung gaben rund 51 Prozent an, dass die Verkehrswege in der Region nicht ausreichend ausgebaut seien. Betriebe sind durch längere Transportwege und Beschäftigte durch Staus gleichermaßen von der angespannten Verkehrssituation betroffen, welche durch die Teilsperrung der A45 zusätzlich erschwert wird. Auf der Bühne berichteten Akteur:innen anschließend von ihren Erfahrungen mit der derzeitigen Verkehrssituation: Durch verkehrsbedingte Verzögerungen kommt es zu Ausfällen und teilweise sogar zum Stillstand der Produktionsanlagen. Das wiederum schränke die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ein und erhöhe Kosten. Die Bahn sei aufgrund fehlender Schienen und Züge sowie Personalmangel keine Alternative.

Die in der Veranstaltung formulierten Themen, Bedürfnisse und Apelle schließen an Methodik und Inhalt des Projekt ATLAS an: ATLAS unterstützt Unternehmen bei der betrieblichen Qualifikation ihrer Mitarbeitenden, begleitet Transformationsprozesse und berät bei der Erschließung neuer, digitaler und nachhaltiger Geschäftsmodelle und beim Einsatz neuer Technologien.

Die Konferenz hat jedoch auch Mut gemacht, die Herausforderungen der Transformation anzunehmen. Die Region Südwestfalen bietet viele kluge Köpfe mit kreativen Ideen, wie die anstehenden Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden können. Kammern, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sind entschlossen, gemeinsam Lösungen zu finden und in die Zukunft zu schauen.  Gerade in der Transformation wird es auch darum gehen, dass sich Unternehmen weiterhin vernetzen, die Wissensinfrastruktur der Region nutzen, Impulse und Support für neue Geschäftsmodelle erhalten, Digitalisierung sinnvoll einsetzen, gemeinsam mit den Beschäftigten nach Lösungen suchen und diese ausreichend für zukünftige Anforderungen qualifizieren.

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